Welches Cannabisöl ist bei Lungenkrebs zu empfehlen?

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Cannabisöl oder auch Haschischöl ist ein Rauschmittel und unterliegt daher in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz. Es gilt als das potenteste aller Cannabisprodukte, da es den höchsten THC-Gehalt aufweist und sollte dementsprechend normalerweise gemieden werden.

In manchen Situationen wird es jedoch aufgrund seiner schmerzlindernden und appetitanregenden Wirkung im medizinischen Bereich angewendet. Eine der Krankheiten, bei denen es hilfreich ist, ist Lungenkrebs. Doch welches Cannabisöl bei Lungenkrebs angewandt werden soll ist keine so einfache Frage.

Die Frage der Legalität von Cannabisöl

Als süchtig machendes Rauschmittel ist Cannabis in Deutschland verboten. Allerdings wird die Sinnhaftigkeit des Verbotes immer wieder angezweifelt, da schon lange nachgewiesen ist, dass Cannabis ein deutlich geringeres Suchtrisiko aufweist als Alkohol und Nikotin, welche beide, in der Form von alkoholischen Getränken und von Zigaretten und Zigarren, vollkommen legal an Erwachsene verkauft werden.

Dabei haben beide starke gesundheitsschädigende Wirkungen, während Cannabis positive medizinische Effekte aufweisen kann. In Holland kann man auch Cannabis schon lange legal als Genussmittel erwerben. Da es in Deutschland aber immer noch verboten ist, brauchen Sie hierzulande eine ärztliche Verschreibung. Diese ist seit 2017 immerhin legal.

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Was ist die Wirkung von Cannabisöl bei Krebs?

Tatsächlich hat Cannabis in der Behandlung von Krebs mehrere positive Wirkungen auch wenn noch nicht alle ausreichend klinisch nachgewiesen sind, da die entsprechenden Versuche noch nicht abgeschlossen wurden.

  • Es lindert Schmerzen. Dies ist vor allem bei den chronischen durch Lungenkrebs ausgelösten Schmerzen und auch im Endstadium sehr hilfreich.
  • Es regt den Appetit an. Bei schwerer Krankheit und Übelkeit durch Chemotherapie kommt es oft zu Appetitmangel und starkem Gewichtsverlust.
  • Es kann Übelkeit und Erbrechen unterdrücken.
  • Es hat eine beruhigende Wirkung auf entzündete Mundflora. Das kann nach Chemo- oder Strahlentherapie sehr nützlich sein.
  • Es erhöht die Konzentration von Serotonin und Glutamat im Gehirn wodurch Schlafstörungen, Ängste und Depressionen gemildert werden. Alle drei treten bei Krebspatienten häufig auf.
  • Es bekämpft die Tumore selbst. In medizinischen Versuchen wurde festgestellt, dass Cannabis Tumorzellen abtöten kann.
  • Tetrahydrocannabinol (THC) unterdrückt das Wachstum von Krebszellen.
  • Cannabidiol (CBD) kann die Bildung von Ceramid stimulieren, welches den Zelltod auslöst. Es ist der Mangel an Ceramid in Krebszellen, der zur Tumorbildung führt.

Welches Cannabisöl bei Lungenkrebs?

Bei Epilepsie und anderen Erkrankungen kommt in Deutschland oft das Öl der Hanfsorte Charlotte’s Web zum Einsatz. Dieses hat einen hohen Gehalt an CBD und einen niedrigen an THC. Dadurch wird die süchtig machende Rauschwirkung des Cannabisöls vermieden.

Auch bei der Behandlung von Lungenkrebs kann es aufgrund der die Ceramidbildung stimulierenden Wirkung des CBD vermutlich gut eingesetzt werden. Da aber auch THC in Laborversuchen gezeigt hat, dass es das Wachstum von Krebszellen unterdrücken kann, ist diese ungefährlichere Cannabissorte möglicherweise gerade bei Krebserkrankungen weniger zu empfehlen als Produkte die beide Substanzen in größerer Menge enthalten.

Da bisher noch wenige entsprechenden Daten vorliegen, kann heute leider noch nicht mit Sicherheit gesagt werden welches Cannabisöl bei Lungenkrebs angewandt werden sollte um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Wahrscheinlich wird Ihr Arzt oder Apotheker diese Entscheidung aber ohnehin für Sie treffen. Ohne Verschreibung können Sie es in Deutschland nämlich bisher noch nicht kaufen.

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Über Giacomo Hermosa 297 Artikel
Giacomo Hermosa ist 37 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und verheiratet. Vor elf Jahren hat er die Magister der Biologie und Anglistik erfolgreich absolviert. Hier hat er sich interdisziplinär mit den Themen Bioverfügbarkeit und Medizinalhanf beschäftigt. In seiner Freizeit schreibt er v.a. in den Bereichen Fitness, Ernährung und – familiär bedingt – über einige besondere Autoimmunerkrankungen. Seine Veröffentlichungen findet man u.a. auf seiner Website und bei der taz.